Badeunfall durch große Wellen in Puerto de Santiago

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Roddy
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Re: Badeunfall durch große Wellen in Puerto de Santiago

Beitrag von Roddy »

Markus hat geschrieben: Mittwoch 5. April 2017, 19:24 Auch hier an der Costa Adeje gab es zwei Tote bei diesen Wellen.
Habe ich nicht mitbekommen, aber alles steht auch nicht in den Zeitungen.
Das in Puerto de Santiago war schon tragisch genug.
Habe noch mal nachgeschaut, Costa Adeje endet mit dem Bco Erques.
Puerto de Santiago ist da weit nördlicher, kann also nicht gemeint sein.
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Markus
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Registriert: Donnerstag 23. März 2017, 17:16
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Re: Badeunfall durch große Wellen in Puerto de Santiago

Beitrag von Markus »

Auch hier an der Costa Adeje gab es zwei Tote bei diesen Wellen.
Leider habe ich keine weiteren Infos.
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Roddy
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Badeunfall durch große Wellen in Puerto de Santiago

Beitrag von Roddy »

Am vergangenen Mittwoch, den 29.03.2017, kam es in Puerto de Santiago an der Südwestküste Teneriffas zu einen Badeunfall, bei dem 2 Menschen starben.

Zu dem Zeitpunkt gab es mäßigen bis frischen Passatwind aus Nordost.
Dieser erzeugte eine "relativ" kleine harmlose Windwelle, die von Nordost nach Südwest lief und im Südwestteil der Insel überhaupt nicht ankam.

Auf 1-1-2 Canarias bei Twitter gibt eine Bild, welches dort an der Südwestküste eine relativ glatte See mit einer etwas unscheinbaren Dünungswelle zeigt.
Diese rollte von Nordwest heran, also 90° quer zum aktuellen Wind.
Im Bild sieht man den in Los Cristianos stationierten Seenotkreuzer "Salvamar Alpheratz", welcher eine Länge von 21m und eine hier sichtbare Höhe von ca. 4m besitzt.
Daraus lässt sich eine Dünungswelle von ca. 60m Länge und ca. 2-3m Höhe schätzen.

Woher kam diese Welle ?

Von Dienstag bis heute hat ein gar nicht so starkes Sturmtief den Atlantik im Norden zwischen Neufundland und Irland überquert.
Auf dessen Rückseite hat es kalte Luft von der Labradorsee westlich Grönlands angesaugt.
Dabei ist eine recht gerade ca. 6.000km südöstliche Wellen-Zugrichtung von der Labradorsee bis zu den Azoren entstanden.
Bedingt durch den eher geringen Wind, ist dabei zwar keine besonders hohe Welle (ca. 4m) entstanden, aber eine ca. 120m lange Welle.
Je länger eine Welle wird, umso höher wird ihre Masse und ihre Geschwindigkeit. Bei den Azoren war dies noch ca. 50km/h.
Ab den Azoren gab es für diese Welle keinen Antrieb mehr, sondern sie wurde durch den Passatwind leicht gebremst und südlich abgelenkt.
Trotzdem ist ihre Masse so gewaltig, dass sie mit noch knapp 40km/h im Intervall von ca. 12s auf die Südwestküste Teneriffas traf.
Masse und Geschwindigkeit waren dann gute Voraussetzung, um die Felsen bei Puerto de Santiago recht weit hoch zu laufen.

Windanimationskarte vom 29.3.2017
Windanimationskarte vom 29.3.2017


In Puerto de Santiago gibt es ein unbewachtes Meerwasserschwimmbecken.
Unbewacht bedeutet ohne Rettungsschwimmer und Warnflaggen, jeder benutzt dies auf eigene Gefahr.
Eine Anzahl hoher Wellen traf dann in kurzer Folge das dortige nur 2m über dem Meeresspiegel liegende Meerwasserschwimmbecken, wobei eine 60-jährige Urlauberin aus dem nordspanischem Palencia mit den ablaufenden Wassermassen aus dem Becken heraus und ins Meer gerissen wurde.
Ein 35-jähriger Spanier wollte der Frau helfen und sprang hinterher.
Beide konnten nur noch tot geborgen werden.
Ein Italiener, der ebenfalls hinterher gesprungen war, konnte zwar nichts ausrichten, schaffte es aber glücklicherweise noch aus eigener Kraft zurück an Land.
Nach einer angeblich vierten Person wurde lange vergeblich aus der Luft und zu Wasser gesucht.
Da auch keine Vermisstenanzeigen eingegangen war, wurde die Suche am nächsten Tag eingestellt.
Vermutlich handelte es sich bei der vierten Person um den Italiener, bei dem der Augenzeuge nicht gesehen hatte, dass dieser das rettende Ufer unbeschadet erreicht hatte.

Hier ein Artikel von Radio Televisión Canaria in Spanisch.

Hier ein Artikel von Diario de Avisos in Spanisch.
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